DAS SCHÜRBELSPIEL

 

Das Schürbelspiel ist die einzige Feldspielart der Welt, die mit 86 Spielern ausgetragen wird, 43 pro Mannschaft.

 

Zu einem vollständigen Schürbelteam gehören:

1 Außenhock, 1 Innenhock, 8 schleichende Grumpen, 5 kriechende Grumpen mit Sondererlaubnis, 4 Gewöllmänner, 9 Vorbrummer, 7 Vordertreppler, 3 Überzwerchen, 4 Haderer ohne Stock sowie 1 Schlapp

Die Spieler haben Radargeräte auf dem Kopf und Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen, da das Spiel unbedingt bei Nebel ausgetragen wird.
 


SchnofelDas Spielobjekt ist der Schnofel. Das ist wie der Name schon sagt der Ball. Er hat einen Durchmesser von 11,3 cm und besteht aus der ungegerbten Haut des ostafrikanischen Mumpitz oder dem Leder einer Schwäbischen Sau. Der Schnofel ist gefüllt mit den Federn einer alten Amsel, worunter die Größe des Schnofels manchmal leidet, weil man nie weiß wie groß die Amsel ist, die man hinterher einfüllt.

Alle Spieler haben einen Knüppel in der Hand, der nach oben stark gekrümmt ist, ähnlich wie bei einem Hirtenstab. (Die Päpste haben bzw. hatten alle so ein Ding!) Dieser Hakenstock wird Frulip genannt. Mit dem Frulip wird der Schnofel über das Spielfeld gedroschen. Der Frulip dient dem Schürbler nicht nur zum Hauen des Schnofels, sondern auch der Gegner. Er kann in Ausnahmefällen ebenso zum Strangulieren derselbigen genutzt werden, was allerdings im Regelwerk untersagt ist.

Gespielt wird auf einem fünfeckigen Feld, „Wonst“ oder auch „Wampe“ genannt. Genau im Zentrum der Wampe befindet sich der Sitz des Hauptschiedsrichters, meistens auf einem Podest. Wird die Wampe durch eine Linien-Schar um das Zentrum visualisiert, sieht das Ganze aus wie ein Spinnennetz. 
 

Die Oberfläche der Wampe spielt beim Schürbeln eine höchst untergeordnete Rolle, sogar Bäume oder Sträucher können darauf wachsen (manchmal auch Windräder!).

Ein reguläres Schürbelspiel geht über insgesamt sieben Schlawinen à 15 „Schürbel-minuten“. Wenn es regnet werden acht Schlawinen gespielt. Bei Lawinengefahr oder Krieg kann der Schiedsrichter die Schlawinenzahl auf zwei reduzieren.

In einer Schlawine kann die jeweils angreifende Mannschaft durch Anläufe in Richtung gegnerische Torauslinie reguläre Punkt-Wertungen - genannt Wumbach oder Ufnick - erzielen.
 

Wumbachs entstehen durch Offensiv-Spieler bei Überlaufen der gegnerischen Torauslinie und Ablage des Schnofels neben die Wampe. Ein Wumbach zählt 17 Punkte und kann nur durch einen der Überzwerchen realisiert werden.


Ufnicks kommen durch Schlagen des Schnofels mit dem Frulip zustande. Ein Ufnick zählt 11 Punkte.

In den Schlawinen 1 bis 6 dürfen nur die Vordertreppler und der Schlapp einen Ufnick erzielen. In der 7. bzw. 8. Schlawine (d.h. wenn es regnet) gelten Ausnahmeregelungen, wobei ein Ufnick bei Regen genau so viel wie ein Wumbach zählt.

Sieger eines Schürbelspiels ist das Team, das am Ende nach Addition aller Bonus- und Abzug aller Strafpunkte den höchsten Punktwert erzielt hat.
Bei Unentschieden entscheidet der Amtsschiedsrichter in einem Nachspiel vor Gericht über den Sieger der Begegnung, wenn nicht unmittelbar nach dem Spielabpfiff ein Überzwerch in einem nahe gelegenen Löwenzahnfeld seinen Frulip zerbrochen hat.



Allen Schürbelspielern ist es strikt untersagt:

- den Schnofel mit der Hand in die Wampe zu drücken
- mit dem eigenen Schicksal zu hadern
- in der 5. Schlawine Eiszulaufen
- sich vor den Zuschauern bei spielerisch nicht gelungenen oder bei minderwertigen Aktionen zu verbeugen, d.h. auf bloße Effekthascherei hinaus zu sein
- das gerade stattfindende Spiel wegen Lustlosigkeit zu beenden, ohne den Abpfiff des Schiedsrichters abzuwarten.


Schürbelspielern ist es ausdrücklich gestattet:

- hohe Bestechungsgelder anzunehmen (gilt nur für Profispieler)
- Knoblauch zu essen (gilt nur für Profispieler)
- durch Imitation des Don-Kosakenchor durch die Vorbrummer, einen gefährlichen Angriff der Vordertreppler abzuwehren (pro Schlawine nur einmal).

Zu den wichtigsten aller Rituale des Schürbelspiels zählt die Eröffnungszeremonie mit Münzwurf und Infermo-Schrei.


Eröffnungszeremonie:

Unmittelbar vor Spielbeginn haben die Mannschaften an den Torauslinien der Wampe Aufstellung zu nehmen. Auf ein Zeichen des Schiedsrichters begeben sich die Kapitäne der Mannschaften zur Seitenwahl zum Hauptamtsschiedsrichter.
Die Seitenwahl erfolgt durch einen Münzwurf mit einer alten spanischen Peseta durch den Schiedsrichter, welcher vorher die Kapitäne zum möglichen Ausgang befragt hat.

Errät einer der Kapitäne das richtige Ergebnis, wird das Spiel nicht angepfiffen. Errät keiner das Resultat, hat der Kapitän der Heimmannschaft die Wahl, in der ersten Schlawine entweder Offensiv- oder Defensiv-Team zu sein.

Daraufhin begibt sich auf ein Zeichen des Hauptschiedsrichters der Außenhock der Schnofel-führenden Mannschaft an eine für ihn markierte Stelle und ruft laut und deutlich:

„Mi tio es infermo!“ („Mein Onkel ist krank !“)

Erfolgt der Ausruf korrekt, pfeift der Schiedsrichter das Schürbelspiel an.

  

Zu einem Schürbelspiel gehört folgendes Schiedsrichter-Aufgebot:

Hauptamtsschiedsrichter, Obermaat, Feldjäger, Witwentröster (Hirschfänger)

Der Hauptamtsschiedsrichter (oder Amtsrichter) mit weißer Perücke und Latz ist der wichtigste aller Schiedsrichter. Er leitet die Eröffnungszeremonie, realisiert den Münzwurf zur Seitenwahl und entscheidet über die Durchführbarkeit eines Schürbelspiels.

Obermaat und Feldjäger sind verantwortlich für alle Wertungen und Strafen im Spiel; sie sind dem Hauptamtsschiedsrichter untergeordnet. Ebenso der Witwentröster - verantwortlich für sämtliche Formen der musikalischen Gestaltung beim Schürbeln sowie für die Auswahl, Bekleidung und Performance der Spieler und Cheerleader.

 


Anmerkung zum Regelwerk:

Ursprüngliches Anliegen der Erfinder des „Schürbelns“ war der Gedanke an ein Spiel, das niemals als reales Sportspiel ausgetragen werden sollte!
Das heute für Schürbel- und andere 43-Personen-Feldspiele vorliegende UR-Regelwerk genügt allen Anforderungen eines Olympischen Regelwerks. Es lässt Erweiterungen bis maximal 5 gleichzeitig spielende Schürbelteams á 43 Personen zu.

Das ist aber schon weit in die Zukunft gedacht und erfordert möglicherweise einen Schnofel mit eingebautem Chip, eine Hundertschaft an Schiedsrichtern und zusätzlich 5 Kameras an den Wampen-Auslinien.